Rückblick des Kapitäns

Logbuch des Kapitäns:

April 2021

„Lange ist es her, dass wir unterwegs auf hoher See waren. 2020 waren wir das letzte mal in ein Seegefecht verwickelt, doch dann kam die große Flaute. Ob wir dieses Jahr wohl wieder in See stechen können? Wird es eine Crew geben, die den Anforderungen der rauen See gewachsen ist?“

Mai 2021

„Es scheint als würde der Wind im Herbst 2021 wieder auffrischen. Doch lohnt es sich ein Schiff flott zu machen und eine Crew anzuheuern? Einige der älteren Matrosen haben bereits die Segel gestrichen. Momentan sieht es so aus als würden wir nicht genügend Mann an Bord bekommen.“

Juni 2021

„Heute haben Mitglieder der Damenflotte die Idee noch einmal aufgebracht, eine gemischte Crew zu bilden. …mmmh, ich weiß nicht. Wie soll das funktionieren? Außerdem bringen Frauen an Bord doch Unglück.“

 „Die Entscheidung ist gefallen. Wenn wir dieses Jahr noch ein Schiff startklar machen wollen, dann nur mit Unterstützung der Damencrew. Andererseits bin ich selbst nicht sicher, ob ich den Anforderungen der rauen See noch gewachsen bin. Eineinhalb Jahre ohne echten Seegang und dazu nur wenige Möglichkeiten mal mit der Crew zu üben. Ich bin mal gespannt, ob das was werden wird.“

Juli 2021

„Zumindest scheinen die neuen Matrosen sich gut zu integrieren. Unser neuer Leichtmatrose hat zwar schon viel Wasser in seinem Leben gesehen, aber eher von außerhalb des Schiffes. Ein Tretboot wäre vermutlich das bessere Schiff für ihn. Und unser neuer 2-Meter-Kanonier ist normalerweise alleine unterwegs, maximal noch als Zweier ohne Steuermann. Und dann haben wir uns noch einen Klabautermann angelacht, der schon auf vielen Schiffen gedient hat und sehr vielseitig einsetzbar ist. Die Neumatrosen heben auf jeden Fall schon mal die Stimmung und ermöglichen eine Vorbereitung für die lange anstehende Reise.“

August 2021

„Nachdem ich heute wieder im Trockendock gestanden habe, merke ich, dass ich die Lust noch nicht verloren habe. Doch ohne Übung wird es mir nicht gelingen die Reise anzutreten. Da ich viel in anderen Ländern unterwegs bin, habe ich mich entschlossen noch bei einer anderen Crew anzuheuern und mich dort fit zu machen.“

„Ich habe gehört, dass auch andere Crewmitglieder auf anderen Schiffen angeheuert haben. Alle haben mir aber versichert der Santa Breuberg treu zu bleiben. Ich habe dennoch entschieden meinen Posten als Kapitän ruhen zu lassen. Über die Kapitänsposition muss die neue Crew entscheiden.“

Logbuch des Außenkanoniers:

Oktober 2021

„Wir stechen in See und sind sofort in die ersten beiden Gefechte verwickelt. Erstaunlicherweise schlagen wir uns recht gut. Ein Gefecht wird mit leichten Schäden verloren, dafür können wir die MS Egelsbach voll versenken. Das macht Lust auf mehr. Wenn es doch nur die Möglichkeit des gemeinsamen Übens für mich gäbe. Auch die neuen Crewmitglieder machen sich im Gefecht sehr gut.“

Dezember 2021

„Die nächsten Gefechte stehen an. Genauso wie der Wellengang unser Schiff hin- und herwirft, bewegt sich die Crew an Bord. Es fehlt an Führung und an Abstimmung. Mal sehen, ob wir das während des Heimaturlaubs verbessern können. Wenn wir das nicht verbessern, dann werden wir im Frühjahr kentern.“

„Endlich wieder Training mit der Mannschaft. Die Mannschaft hat das freitägliche Beisammensein ins eigene Trockendock verlagert. Das bietet mir die Möglichkeit auch wieder mit der Mannschaft zusammen zu sein. Das war eine sehr gute Idee.“

Januar 2022

„Meuterei…, gleich nach dem ersten Seegefecht im neuen Jahr, noch bevor alle von ihrem Landgang zurück sind, meutert die Crew. Die Seefahrt ist ein ernstes Thema. Da braucht es mehr Führung und mehr Übung, um auf die unterschiedlichen Witterungen der See vorbereitet zu sein. Paritätisch übernehmen zwei Mitglieder der Crew das Steuer und bringen die Crew wieder in ruhige Gewässer. Und dann gab es noch die Wahl zum Kapitän. Einstimmig wurde ich wiedergewählt. Ich habe mich sehr über das Vertrauen der Mannschaft gefreut.“

Logbuch des Kapitäns:

Februar 2022

„Das Leistungsniveau der Mannschaft wird besser. Auch taktisch agieren wir nun besser in den Gefechten. Dennoch wollen uns gegen die großen Seenationen keine Siege gelingen.“

„Da einige Mitglieder sich im Gefecht verletzten kommen andere Akteure mehr zum Zuge. Es ist gut zu sehen, wie sehr gerade die neuen Matrosen, nun die Mannschaft unterstützen. Auch unsere Damen schlagen sich tapfer bei allen Witterungen. Die einen verteilen die Kanonenkugeln und die anderen feuern aus allen Rohren. So macht es Spaß.“

März 2022

„Die Gefechte sind vorbei. Alle haben sich eine Pause verdient. Unterm Strich können wir zufrieden mit der Ausbeute sein. Der ganz große Fang ist uns zwar nur einmal geglückt, als die Galeere aus Auerbach versenkt werden konnte. Dennoch haben wir, zwar konstant schwankende, aber meistens gute Leistungen zeigen können. Wenn wir nun noch ein paar unserer Jungmatrosen an die Crew heranführen können, dann bin ich sicher, dass wir im nächsten Jahr noch ein paar mehr Schiffe versenken können und am Ende im Rang etwas höher stehen.“

„Auch außerhalb der Gefechte merk man, dass die Crew gut zusammenhält und von den langen Seefahrten nicht müde ist. So wurden die Siege und Niederlagen hinterher stets gemeinsam gefeiert.“

April 2022

„Das Dienen der Frauen und Männern auf unterschiedlichen Schiffen hat dem gemischten Schiff sicherlich nicht geschadet. Ich habe den Eindruck, dass es sogar geholfen hat, da die Fähigkeiten durch mehr Praxis verbessert wurden und auch die Moral der Truppe verbessert wurde. Ich bin gespannt, wie wir uns nächstes Jahr schlagen werden und wer uns auf unserer nächsten Reise begleiten wird.“

„Mir hat die „See-son“ jedenfalls viel Spaß mit euch gemacht. Ich hoffe es hat euch auch Spaß gemacht auf unserem Schiff zu dienen. Von daher bleibt mir nur danke zu sagen und uns immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel zu wünschen.“

Ahoi, euer Kapitän!

PS: Die Geschichte spielt nach einer wahren Begebenheit. Die wahre Begebenheit ist die Vereinsgründung des VC Breubergs vor 40 Jahren (herzlichen Glückwunsch). Ansonsten sind die Geschichte, die Chronologie, sowie die vorkommenden Personen komplett und ausnahmslos frei erfunden. Wer sich in der Geschichte wiedererkennt hat zu viel Phantasie und ist selbst schuld.